Präanalytik
Ein großer Teil der Präanalytik entzieht sich dem Einfluß des Laboratoriums.
Fehler in der Präanalytik sind die häufigste Ursache, wenn Laborergebnisse nicht zum klinischen Bild passen. Sie beruhen oft auf Nichtbeachtung von Einflußgrößen und Störfaktoren, deren Kenntnis und ggf. Vermeidung für valide und qualifizierte Laborergebnisse unabdingbar sind.
¨ Idealerweise sollte die Blutentnahme zwischen 7 und 9 Uhr morgens nüchtern erfolgen. Die angegebenen Norm-/Referenzbereiche beziehen sich in aller Regel auf diese Abnahmezeiten.
¨ Für Lipidbestimmungen muß neben einer 12-stündigen Nahrungskarenz eine 24-stündige Alkoholkarenz eingehalten werden.
¨ Medikamente sollten möglichst erst nach der Blutentnahme eingenommen werden (Ausnahme: Bestimmung eines Medikamenten-Spitzenspiegels). Die Blutentnahmen für therapeutisches drug monitoring sollten in der Regel im steady state erfolgen, d.h. mindestens fünf Halbwertszeiten nach Therapiebeginn oder Therapieänderung.
¨ Blut zur Kontrolle von Parametern, die typische Tagesschwankungen aufweisen (Hämoglobin, Hämatokrit, Eisen, Phosphat, Cortisol, b-Crosslaps, ACTH, Aldosteron, Prolactin, Testosteron usw.), sollte möglichst immer zur gleichen Zeit entnommen werden.